Hike & Fly Pizzo Coca

Auf Reptilienpfaden im Maggiatal

Nach schweisstreibender Wanderung auf Reptilienpfaden durch historische Kulturlandschaft steht man auf dem Pizzo Coca (2222 m), und ist froh, muss man nicht zu Tal laufen.

ANFAHRT

Ab Zürich mit Zug und Bus innert 3 1/2 h bis Giumaglio, dem Ausgangspunkt unserer Tour. 

HIKE

Ab der Bushaltstelle Giumaglio auf 353 m geht es zu Fuss weiter. Noch im Dorf drin eröffnen sich zwei Möglichkeiten hoch nach Arnau (1108 m): steil und sonnenexponiert über Cappella die Cima, oder etwas weniger steil und durch historischen Kastanienwald über Berzona. Dieser erste Teil hat es in sich. Ab Arnau (es gibt einen Brunnen dort) hat man nochmals die selbe Wahl: sonnenexponiert über Costa und Alpe die Spluga, oder dem Valle und Riale di Giumaglio folgend auf Steinpfaden im Buchenwald hoch nach Cortone. Wir wählten jeweils die schattige Variante. Der Bach (Riale die Giumaglio) bietet wunderschöne Becken zum Baden und Abkühlen. In Cortone können zum letzten Mal die Wasserflaschen gefüllt werden, ehe es durch Heidelbeer und Wachholder nochmals steil zur Waldgrenze und zu Due Laghi (2010 m) hoch geht. Es führt kein Weg auf den Pizzo Coca hoch! Ab Due Laghi muss improvisiert werden. Das Gelände ist steil. Epfehlenswert ist die Traverse auf die Südseite und die Besteigung über den westlichen Nebengipfel. Kniehoher Wachholder sorgt für ein unvergessliches Finale.

Wanderzeit ca. 5-6 Stunden. Schweisstreibend und vorallem in Gipfelnähe steil.

STARTPLATZ

Der Start direkt ab Gipfel ist bei idealen Bedingungen möglich, empfehlenswert nicht so sehr. Wir sind ca. 100 m unterhalb des westlichen Nebengipfels gestartet, hier. Aufgrund des vielen Gestrüpps eher anspruchsvoll, aber mit etwas Aufwind in Richtung SW machbar.

FLY / LANDEN

Schöner Flug zurück über Costa und Arnau ins Maggiatal. Vorsicht Talwind, der kann stark werden, und Leitungen, es gibt deren einige. Die Landewiesen in Giumaglio sind klein und von Leitungen, Bäumen und der Hauptstrasse gesäumt, bei Talwind heikel. Es epfehlen sich die Auen der Maggia. So zum Beispiel zwischen Giumaglio und Someo. Gelandet wird auf Steinen und es ist ratsam, sich beim Hochlaufen schon einen geeigneten Uferabschnitt auszusuchen. 

WETTER / LUFTRAUM / ETC.

Wie immer sind gute Wetter- und Kartenstudien unabdingbar, sowie ein Plan-B bei widrigen Startbedingungen (Alpe di Spluga). Das DABS gehört freilich auch dazu. Auf der Alpe di Spluga (1838 m) kann in einer unbewirteten Berghütte gegessen und übernachtet werden. Dieser Punkt eignet sich gut für zweitägige Touren auf die Gipfel dieser herrlichen Gegend.

FAZIT

Anstrengend und anspruchsvoll, doch ist die Wanderung in dieser Landschaft jeden Schweisstropfen wert. Die Gegend beheimatet diverse Schlangenarten, mit etwas Glück und bei günstiger Witterung zeigt sich vielleicht eines dieser scheuen Tiere. Meist sind es jedoch kleinere Eidechsenarten, die beim Nahen raschelnd Deckung suchen. Talwind und Leitungen im Maggiatal beachten.

VERWENDETE AUSRÜSTUNG

Advance EASINESS 3 S + UltraCross 100 + Ozone XXLITE 2 18 = 4,6 kg
Neo STRING L + UltraCross 100 in Advance ZIP + Ozone ULTRALITE 4 21 = 3,9 kg