Unter der Gürtellinie 2

Aus dem reichen Erfahrungsschatz unseres Gastschreibers Dirk

Warum man im Liegegurtzeug keine Windel und kein Urinalkondom braucht, eine reine Frage der Technik, des Materials und ein Selbstversuch …

Bevor ich eure Neugier in Bezug auf das Urinalkondom befriedigen werde, möchte ich euch nicht einen reichhaltigen Erfahrungsschatz alternativer Methoden vorenthalten.

Kenia bot sich für diese «einmaligen» Erlebnisse geradezu an. Dominic erwähnte bereits bei einem seiner ersten Streckenflüge, dass es eine spezielle Technik gibt, im Liegegurtzeug ohne Hilfsmittel urinieren zu können. Folgende Beschreibung führte dann auch zu einem ersten Selbstversuch:

Im Liegegurt hinstellen, Beine in eine O-Form bringen (extrem wichtig, denn über den dadurch leicht geöffneten Beinsack und die Stabilisierung der Aussenform, entsteht in der Anströmung ein gewisser Überdruck im Beinsack, heisst, man kann schräg nach unten pinkeln, ohne sich selbst nass zu machen). Dass man vorher die Hose öffnen muss, mit hoher Wahrscheinlichkeit einhändig die Bremsen hält, die thermischen Bedingungen nicht zu vergessen, alles kein Problem.

Ich stehe ja geradezu auf Selbstversuche, ich erspare euch auch diese Leidensgeschichte nicht, denn jeder von euch soll die Möglichkeit haben, seine Methode zu finden – egal welche, Hauptsache sie ist am Ende ein «sauberer» Erfolg. Ein weiterer Streckenflug in Kenia, heute eher niedrig an der Ridge des Kerio Valley entlang fliegen; erster Fehler – es braucht eine gewisse Flughöhe, sonst ist die Diskretion gegenüber den neugierigen Blicken vom Boden nicht gewährleistet, aber zu diesem Zeitpunkt war die Hose längst offen und die Erkenntnisebene primär ausgeschaltet. Die Kinder am Boden lachten, winkten und ich stand im Ligthness 2 von Advance, die Hoffnung das man wenig sieht, nicht wegen der Grösse des Genitals, verlor gegenüber dem spontanen Harndrang. Kennt Ihr das, was einmal begonnen ist, lässt sich schwerlich stoppen – und wie gerne hätte ich es gestoppt. Schräg nach unten pinkelnd flog mir das «Nass», schräg nach oben entgegen, die Kontamination reichte von den Knien bis in den Helm, offene Nase (nicht verschliessbare Körperöffnung), an und unter die Sonnenbrille … abhängig vom erlösenden Strahldruck - okay, die Sonnenuntergänge in Kenia sind grandios, ich möchte, dass Ihr mit schönen Gedanken schlafen geht. Meine Toplandung versaute ich trotz Einweisung von Joseph, die vielen getrockneten Pinkeltropfen auf der Sonnenbrille waren nicht schuld (Urin trocknet nicht wirklich Rückstandsfrei, die Aargauer kennen das auch vom kalkhaltigen Wasser, auf der gerade eben polierten Küchenzeile), auch das schmuddelige Gefühl nicht, Toplanden war zu diesem und bis zum jetzigen Zeitpunkt einfach nicht meine Stärke. Übrigens, die versaute Landung lenkte mein Publikum nicht einmal 60 Sekunden ab, die Frage, was das alles für Flecken an mir sind wollte ich aber gar nicht so richtig hören – erst mal unter die Dusche. Zu jedem Selbstversuch gehört eine Reflektion, richtig, ich vergass zu erwähnen, dass ich Sozialpädagoge bin – da hat man schon so eine analytische Ader, vielleicht auch ein bisschen masochistisch. Ich kürze es ab, der Überdruck im Beinsack kann sich nur bei Liegegurtzeugen mit Neopren Beisack , also nahezu Luftdichtem Material aufbauen – das hätte ich vorher wissen müssen, das Ligthness ist geil, aber halt nur light. Dominic, danke, Kenia war einfach genial – ich werde es nie vergessen, ich habe viel gelernt und noch viel schönere Ferien gehabt.

Ich fliege immer noch mein Lightness, die Gurtzeugwahl ist einfach nicht in Verbindung zum Pinkelproblem zu setzen – alles hat eine Grenze. Ich trage ja auch keine gelben Hosen und T-shirts, nur um keine Flecken zu hinterlassen.

Zum Thema Selbstversuche – den Trick mit der Pet-Flasche habe ich tatsächlich nicht ausprobiert. Ich darf aber vielleicht auch etwas von euch lernen – wer ist bereit. Auf einer unserer Reisen wunderte ich mich, dass ein Streckenpilot immer eine leere Granini Saftflasche mit ins Liegegurtzeug packt, in Griffweite. Nein, Onkel Dittmeyer hat da rein gar nichts mit zu tun, aber diese Saftflaschen haben einen Weithals (den Phantasien sind keine Grenzen gesetzt) und genau den braucht es, um das Genital im Flug in diesen zu versenken …, bei dieser Technik ist rein der Neigungswinkel der Flasche zu beachten und die begrenzte Füllmenge. Kurt ergänzte, dass er die Flasche im Flug leere und dann auch wieder befülle, ich bedanke mich bei ihm für die sehr präzise Darstellung. Übrigens, ist euch aufgefallen, dass ich bis zu diesem Teil auf Impressionen oder Detailfotos verzichtet habe – ja, ich werde zum Ende meiner Serie eindeutige Aufnahmen liefern, das bin ich euch schuldig.

 

Freundliche, telefonische Beratung – mal ganz offen gesprochen

Ich glaube erwähnt zu haben das ich 49 Jahre alt bin, das schliesst den gekonnten Umgang mit elektronischen Medien nicht grundsätzlich aus, aber wenn man mit dem Wählscheiben Telefon gross geworden ist, dann hat man gelernt, seine Fragen am Telefon zu klären und nicht in einem anonymen Chat, oder auf einer schlechten Homepage, von youtube Videos ganz abgesehen – da kommt mir eine Idee, 1 000 000 Klicks wären mir garantiert.

Erste Informationen zum Urinalkondom und die notwendigen Telefonnummern suchte ich mir tatsächlich im Internet, aber bei der Frage – wie bestimme ich den Diameter meines Genitals im erschlafften Zustand, Diameter kam mir eh total übertrieben vor, setzte schon die Blockade ein.

Anrufen kann ich, das Gespräch, ohne einem Menschen in die Augen schauen zu müssen – da kann man auch mal peinliche Sachverhalte klären. Telefonauskünfte werden immer von Frauen gegeben, das ist offensichtlich immer so, vielleicht kann man das als Homeoffice machen, aber warum bei diesem Thema. Es war längst zu spät, die junge Frau hatte abgenommen und mein Interesse an den Inkontinenzprodukten Ihrer Firmenvertretung, meine mögliche Kaufabsicht und ihre Provision in den Vordergrund gerückt – aus der Nummer kam ich nicht mehr raus, zu meinem Glück.

An dieser Stelle sage ich Danke, all den Frauen, welche sich für meinen Penisdiameter interessierten – es waren so viele, so genau hatte sich bis heute nicht mal meine Frau für mich interessiert. Da wurde über den Verwendungszweck von Urinalkondomen gefachsimpelt, leichte Bewunderung, wenn man sich als Gleitschirmpilot outete. Ich erfuhr, dass Taucher im Trockenanzug, um trocken zu bleiben, diese auch benutzen. Da es sich um ein Medizinalprodukt handelt, in der Pflege und bei Harninkontinenz Verwendung findet und zum Standard bei Paraplegikern gehört. Latex oder Silikon, mit Klebezone, oder als Rohling mit Hautkleber, einzeln hygienisch verpackt, oder im Karton zu 100 Stück, verschiedene Farben, Grössen, Formen – extra starker Kleber, mit grossem Reservoir und dann die Schlauchlänge ausmessen – er muss ja aus dem Hosenbein raussschauen.

Folgende Facts bleiben:

Ihr braucht eine Schablone …, damit fängt alles an.

 

Die Schablone

Ein kleines Pappkärtchen, mit verschiedenen Diametern (halbrunde Aussparungen) am Rand, ermöglicht euch den Diameter eures Gliedes, im erschlafften Zustand, zu messen. Die Anfrage nach der Schablone, manchmal auch ein kurzes Massband kann auch diskret per Mail gemacht werden. z.B. bei ursula.elmiger@orthotec.ch Die Firma Orthotec, ich mache keine Werbung auf Provisionsbasis, hat sich für mich als guter Partner herausgestellt. Frau Elmiger ist sehr freundlich, hilfsbereit, unkompliziert und am wichtigsten – extrem kompetent. Die Homepage von orthotec.ch – Inkontinenzhandel – Urinalkondome, ist sehr hilfreich und informativ. Bestellungen erfolgen online, werden schnell ausgeliefert und alles gegen Rechnung. Rückfragen seitens der Firma sind fachlich und Lösungsorientiert – die Produkte genial, in Bezug auf unsere Bedürfnisse, aber dazu später mehr.

Mit der Erkenntnis zum Penisdiameter kommen einem immer gleich die typischen Gedanken des messbaren Schwanzvergleiches, die Unterschiede sind letztendlich nicht gross, es handelt sich um Millimeter. Also nicht selber bescheissen – an der dicksten Stelle messen, keinen Machozuschlag machen und dann bei Frau Elmiger ein Testpäckchen bestellen.

Erst gestern bin ich mit Kollegen fliegen gewesen, am Abend wollte sich Luke dann noch schnell ausmessen. Ich bin vielleicht einfach zu nett, er fragte um Hilfe, ich konnte nicht nein sagen. Am Ende kniete ich vor ihm, im Angesicht seines Gliedes stellten wir seine Grösse fest, nein ich werde keine persönlichen Beratungen für meinen Lebensunterhalt anbieten – Stefan stand in der offenen Badtür und fragte lachend, was wir beide denn da feines machen. Da bleibt einem dann schon echt das Lachen im Hals stecken, das Lachen, beim Landebier hatten wir dann unser Thema.

In der Regel erhaltet Ihr als Testpäckchen ca. 6 Urinalkondome – 2 Stück in eurer Grösse, und je 2 eine Nummer Grösser und Kleiner. Bitte bei eurer Bestellung angeben, dass Ihr Piloten seid und das Kondom am Abend, zwecks Freimachung für andere Betätigungen des Gliedes, entfernen wollt (hieraus leitet sich die Klebestärke ab). Auch müsst Ihr erwähnen das ein Schlauch benötigt wird, in der Regel sind diese 75cm lang – das ist definitiv zu kurz, ihr wollt ja nicht beim Fliegen den Schlauch im Hosenbein suchen, oder er rutscht beim urinieren langsam im Hosenbein hoch …, nette Vorstellung. Ich bin mit 90cm sehr zufrieden – bin aber auch nicht sehr gross, Orthotec hat bisher für alle meine Kollegen eine gute Lösung gefunden.

Schluss für Heute, alle weiteren Beiträge werden über die üblichen Probleme mit dem Urinalkondom handeln, mit vielen Tipps, Tricks und Fehlern, die ihr unbedingt vermeiden solltet. Bis dahin Testpaket bestellen …, dann geht es gemeinsam weiter, in eine phantastische Streckenflugzukunft, so ganz trocken.

Fragen, ich bin nicht Dr. Sommer – aber wenn es dringend ist, okay: dirk.stolp@bluewin.ch

Gruss Dirk